Revanche geglückt – Altenrheine fegt Gellendorf im Altherrenspiel vom Platz
von Matthias Betz
10.09.2025, 19:00 Uhr, Gellendorf
Es ist Mittwochabend auf dem Sportplatz in Gellendorf, Flutlicht, leichter Wind – und dieser unverwechselbare Duft nach Bratwurst und frisch aufgeschüttetem Granulat. Schon vor dem Anpfiff ein Detail, das ins Auge springt: Pasi hat tatsächlich das richtige Trikot mitgebracht, und als August auftaucht, hat Gellendorf schon das Wasser gereicht. Die Bühne ist also bereitet für eine Revanche, die SC Altenrheine nicht liegen lässt.
Frühe Dominanz des SCA
Der SC Altenrheine beginnt wach, fokussiert, gallig – und vor allem mit Thorben in Galaform. In der 20. Minute setzt er zu einem Solo an, das so elegant wirkt, als spiele er nicht auf dem Altherrenplatz, sondern in Wembley: zwei schnelle Übersteiger, dann der Abschluss – trocken, flach, 0:1.
Nur sechs Minuten später folgt der nächste Stich. Wieder Thorben, diesmal als Spielmacher: von rechts verlagert er mit Übersicht das Spiel auf Backer. Der nimmt Maß, linker Spann, linkes Eck – 0:2. Ein Treffer, der das Wort „klassisch" verdient.
Die Gellendorfer Defensive schwimmt jetzt, und das nutzt Alex Wenker gnadenlos. In der 29. Minute tankt er sich links durch, bleibt vor dem Keeper eiskalt und schiebt cool zum 0:3 ein. Binnen zehn Minuten ist das Spiel auf den Kopf gestellt.
Doch Gellendorf wehrt sich: In Minute 31 nutzt das Heimteam einen seltenen Ausrutscher der SCA-Abwehr. Rudi lässt sich aus der Viererkette locken, rutscht auf dem Geläuf weg, und plötzlich läuft Gellendorf in Überzahl auf Kollis Tor zu. Sauber ausgespielt – 1:3. Halbzeit. Durchatmen.
Nach der Pause: Altenrheine legt nach
Fünfzigste Minute. Es ist dieser Moment, für den Altherrenspiele berühmt sind: Tege nimmt den Ball halblinks, läuft ein paar Meter und zimmert ihn wie ein Komet oben rechts in den Giebel – unhaltbar, ein Tor des Monats im Kleinformat. 1:4.
Zuvor hatte Pete noch die große Chance, alles klarzumachen. Er tanzt den Keeper aus, steht fünf Meter vorm leeren Tor und will cool einschieben – doch der Ball streicht hauchdünn vorbei. Es ist nicht Petes Abend.
Nur fünf Minuten später folgt der nächste Dämpfer für Gellendorf. Thorben setzt sich wieder einmal stark halbrechts durch, schließt ab, der Ball springt vom linken Pfosten vor Adrians Füße – einschieben, fertig, 1:5. Pete hat danach erneut eine gute Möglichkeit, diesmal streift der Ball den Pfosten.
In der 59. Minute keimt noch einmal Hoffnung für Gellendorf auf. Nach einer missglückten eigenen Ecke des SCA landet der Ball bei Andreas, der unglücklich steht und die Situation plötzlich gefährlich macht. Statt Konter gibt's Ecke für Gellendorf – und die wird sehenswert per Seitfallzieher verwertet. 2:5. Es sind Kollis erste beiden Gegentore in zwei Spielen – statistisch fast eine Randnotiz, aber sie geben der Partie eine Note Dramatik.
Fazit
Der SC Altenrheine feiert am Ende einen klaren 5:2-Auswärtssieg und damit die ersehnte Revanche. Thorben als Taktgeber, Backer und Wenker als Vollstrecker – dazu ein Traumtor von Tege und der richtige Riecher von Adrian. Gellendorf kämpft tapfer, nutzt Fehler eiskalt, doch am Ende fehlt die Durchschlagskraft.
Die Sprüche vom Spielfeldrand, normalerweise eine eigene Kategorie im SCA-Fanarchiv, bleiben diesmal wegen der Abwesenheit von „Karla Kolumna" unverschriftlicht. Ein kleiner Wermutstropfen für die Chronisten – aber vielleicht auch ein Geheimnis, das diesen Abend noch ein bisschen größer wirken lässt.