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Team Senioren

Ü32 des SC Altenrheine stolpert, Gellendorf trifft – und August kriegt endlich Wasser

04. September 2025

Ü32 des SC Altenrheine stolpert, Gellendorf trifft – und August kriegt endlich Wasser

von Matthias Betz

  1. 09.2025, 19:00 Uhr, Gellendorf

Es war 19:04 Uhr, als der Schiedsrichter die Pfeife hob und das Spiel bei leichtem Wind, aber immerhin trockenem Septemberabend anpfiff. Ein Abend, an dem Altenrheine ersatzgeschwächt antrat – gegen eine auf dem Papier stärkere und jüngere Gellendorfer Mannschaft. Und auf dem Papier gewinnt man ja gerne Spiele. Blöd nur, dass man auf dem Rasen spielen muss. Noch blöder: Die treuen Fans der SCA-Altherren sowie der Bierwart glänzten durch Abwesenheit. Ein Skandal, der später noch schwer wiegen sollte.

Minute 7: Erste Chance für Gellendorf, der Ball streicht knapp übers Lattenkreuz. Altenrheine atmet kollektiv aus, während die verbliebenen SCA Anhänger leise überlegen, ob es heute vielleicht doch Bier gibt.
Minute 9: Reporter Matthias Betz, heute von der Ersatzbank des SCA liebevoll Karla Kolumna genannt, bekommt endlich weitere Gesellschaft. Der nächste SCA-Anhänger, August Knips, findet den Weg auf die Zuschauerplätze. Damit ist die Auswärtskurve jetzt offiziell zu dritt. Axel Rietmann ist auch dabei.
Das Spiel bis dahin? Körperbetont. Sehr sogar. Gerrit Warburg grätscht wie einst Harald Konopka – also mit Ansage und ohne Rückfahrkarte – und klärt immerhin zum Einwurf. Stimmung am Spielfeldrand? Verhaltener als eine Steuerprüfung.
Minute 20: Plötzlich Großchance für Altenrheine. Sven Sandmann flankt, Henne Bäthker steht goldrichtig – aber leider auf dem falschen Fuß. Zwei Dezimeter vor dem Tor bleibt der Ball liegen, als hätte er noch was vor. Man sehnt sich nach Roland und Kidde, die sonst wenigstens das kommentieren würden.
Am Rand diskutiert man nun statt über Fußball lieber über die Gründung eines SCA-Fernsehkanals. Live-Übertragungen der Altherren. Warum auch nicht? Wenn es für Dart funktioniert, dann auch für Männer mit Bauchansatz und Oberschenkelkrämpfen.
Minute 30: Angriff Altenrheine über Warburg, Pass auf Bäthker, Abseits. Im Gegenzug zirkelt die Gellendorfer Nummer 7 den Ball übers Tor. Knips schätzt drei Meter – und liegt vermutlich daneben, aber das ist egal.
Dann der Auftritt des Tages vom Schiedsrichters: SCA-Keeper Paschke nimmt den Ball auf, der Schiri zählt runter. Von acht. Pfiff. Ecke Gellendorf. Die sagenhafte 8-Sekunden-Regel. Offensichtlich auch in der Ü32 gültig. Fehlt nur noch, dass der Kölner Keller jetzt auch noch aus irgendeinem Elteraner Partykeller zugeschaltet wird.
Minute 34: Zack. 1:0 für Gellendorf. Schuss ins linke Eck, Paschke sieht nichts, weil jemand im Weg steht.
Minute 35: Freistoß für den SCA. Dennis Tegeder hämmert aus 25 Metern – leider übers Tor. Halbzeit.
Es gibt übrigens kein Wasser für die Gäste. Skandal. Dafür geht das Flutlicht an – Strom ist offenbar günstiger als Getränke. August Knips ist empört und redet sich auch nach 5 Minuten immer noch in Rage.
Minute 44: Gellendorf erhöht auf 2:0.
Minute 46: Dann das Drama. Gellendorfs Keeper mäht Henne Bäthker um. Der humpelt direkt in die Kabine. Elfmeter SCA. Thomas Schütte schießt. Hoch. Sehr hoch. So hoch, dass der Ballfangzaun jetzt Höhenangst hat. Nach dem Spiel sagt Schütte: „Eigentlich wollte ich ihn in die Ecke schieben." – Gelächter. Großartig.
Minute 52: Altenrheine versucht's weiter, Warburg lupft, Keeper Gellendorf hält. Dann taucht auch Pascal Hartmann auf dem Spielfeld auf – im Trikot vom SC Hörstel. Zuhause falsch in die Wäschetonne gegriffen, richtige Farbe. Man nimmt, was man kriegt.
August Knips erspäht endlich den Gellendorfer Wasserträger – und siehe da: auch die Altenrheiner dürfen. Frieden am Spielfeldrand.
Minute 56: Gellendorf macht das 3:0. Halbrechts, flach, links unten rein. Verdammt.
Altmeister Rüdiger Schuma hält trotzdem tapfer dagegen, wie ein Mann, der eigentlich längst bei „Wer wird Millionär" sitzen könnte.
Minute 62: 4:0. Altenrheine merkt spätestens jetzt, dass es ein langer Abend wird.
Minute 70: Abpfiff. Ende einer ruppigen Partie, bei der Gellendorf offenbar noch die 0:8-Klatsche aus dem Sportpark im Kopf hatte. Altenrheine verabschiedet sich mit drei Verletzten. Ergebnis? In Ordnung. Höhe? Zwei Tore zu viel.
Fazit: Kein Bier, kaum Fans, drei Verletzte. Altenrheine hat schon bessere Abende erlebt. Und dennoch: Kopf hoch – heute, 04.09.2025, spielt die Erste im Westfalenpokal gegen Regionalligist SF Lotte. Sportpark Altenrheine. Hingehen, Bier trinken, schreien.
Gute Nacht.