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Team Senioren

Kanalderby im Dauerregen: Altherren von Altenrheine und Rodde trennen sich 1:1 – ein nasser Ritt mit Kultfaktor

24. April 2025
Dauerregen. Fußball. Emotionen. Alles war angerichtet...

von Matthias Betz

Altenrheine, 23. April 2025, 19.00 Uhr

Ein Abend, der mehr „Waterworld" als Altherrenliga versprach, bot den tapferen Zuschauern beim traditionsreichen Altherren-Kanalderby zwischen dem SC Altenrheine und Eintracht Rodde alles, was ein feuchter Fußballabend braucht – inklusive Rostgefahr für Körperpiercings und einem Schiedsrichter, der zum nassen Pudelmix mutierte.

Dauerregen. Fußball. Emotionen. Alles war angerichtet – oder eher aufgeweicht. Schon in der 24. Spielminute nahm das Drama seinen Lauf: Rodde, flach wie die Niederlande, aber mit messerscharfen Pässen, überrollte über die rechte Seite die Defensive des SC Altenrheine. Abschluss, Tor – 0:1. Textbuch-Fußball unter feinstem Landregen.
Nur vier Minuten später die Antwort des SCA – und was für eine! Felix Spielmann schraubt sich in den Wolkenhimmel, setzt zum Kopfball an, doch Roddes Keeper mit einem Reflex wie aus der Bundesliga. Es bleibt beim 0:1.

29. Spielminute – legendär: Greenkeeper Lui Göcking, Held in Gummistiefeln, kurz davor den THW zu rufen, um das Spielfeld zu retten. Erinnerungen werden wach an die legendäre Wasserschlacht von 2008/09 – Bayern gegen Nürnberg. Heute allerdings: Gummiente gegen Gänseblümchen.
Kuriosum vor dem Pausentee: Schiri Manni Dropmann, durchnässt bis in die Seele, entscheidet sich nach 35 Minuten für den Selbstwechsel – was ihn offiziell zum ersten Referee macht, der sich wegen Starkregens selbst auswechselt. Mit hängendem Leibchen und triefenden Kniestrümpfen verlässt er den Platz. Halbzeitstand: 0:1.

Dann – wie aus dem Nichts – Prominenz in Sicht. Andreas Beckmann und Adrian Turat betreten die Bühne, stilecht mit Aufwärmübungen auf Knöcheltiefe.
Ab der 45. Minute übernimmt der SC Altenrheine das Kommando – jetzt geht's nur noch in eine Richtung.
50 Spielminute: Passi Hartmann mit einer Riesenchance – doch der Platz? Ein Sumpf! Statt einzunetzen, bleibt der Ball fast stecken. Fußball, der zum Schlammbaden einlädt.
54. Spielminute: Adrian Turat will's wissen, holt zumindest eine Ecke raus – doch auch die führt zu nichts. Der Ball versinkt, wie so viele Hoffnungen an diesem Abend.
Dann, 58. Spielminute, die Erlösung: Ein böses Foul der Natur an Roddes Keeper – nasser Ball, rutschiger Boden, kurze Unsicherheit – und Henne Bäthker sagt artig danke. 1:1. Hochverdient, hochdramatisch.

Der SCA dreht auf wie der Regenradar bei Unwetterwarnung. Pfostentreffer inklusive. Aber: Rodde rettet sich ins Ziel, mit Mann und Maus.
70. Spielminute: Abpfiff der Regenschlacht. Endstand ein leistungsgerechtes 1:1.

Fazit: Dieses 1:1 ist mehr als nur ein Ergebnis – es ist ein Zeitdokument. Ein Spiel, das sich nicht entscheiden ließ – weil der Platz, das Wetter und vielleicht auch die Fußballgötter kollektiv auf "Unentschieden" gestellt hatten. Ein Klassiker im Matsch, ein Derby mit Seele.